------------------------------------------------------------------------ DER ULTIMATIVE TEST ZUM ERKENNEN EINES INGENIEURS Ingenieure liegen zur Zeit dermaßen im Trend, daß jeder einer sein will. Das Wort "Ingenieur" wird weithin mißbraucht. Wenn es in Ihrer Umgebung jemanden gibt, der sich als einer ausgibt: Unterwerfen Sie ihn dem folgenden Test, um die Wahrheit herauszufinden! INHALT: INGENIEUR-ERKENNUNGSTEST SOZIALE INTELLIGENZ FASZINATION DURCH TECHNIK ERSCHEINUNG UND KLEIDUNG BEZIEHUNGEN EHRLICHKEIT ANSPRUCHSLOSIGKEIT KONZENTRATIONSFÄHIGKEIT RISIKO BEISPIELE SCHLECHTER PRESSE ÜBER INGENIEURE SELBSTWERTGEFÜHL INGENIEUR-ERKENNUNGSTEST: Sie betreten einen Raum und sehen, daß ein Bild schief hängt. Sie... A....rücken es gerade. B....ignorieren es. C....kaufen ein CAD-System und verwenden die nächsten sechs Monate auf die Entwicklung eines solargetriebenen, selbstadjustierenden Bilderrahmens. Während dessen stellen Sie des öfteren laut und hörbar fest, daß der Erfinder des Nagels ein kompletter Idiot gewesen sein muß. Die korrekte Antwort ist "C". Einzelpunkte kann jedoch auch erringen, wer "das kommt drauf an" auf den Rand den Tests kritzelt oder die Schuld für den ganzen Blödsinn einfach "Marketing" in die Schuhe schiebt. SOZIALE INTELLIGENZ: Ingenieure verfolgen mit zwischenmenschlicher Kommunikation unterschiedliche Ziele. "Normale" Leute erwarten sich davon verschiedene unrealistische Dinge: - Anregende Konversation und Denkanstöße - Wichtige gesellschaftliche Kontakte - Ein Gefühl der Verbundenheit mit anderen Menschen Im Unterschied zu "normalen" Leuten verfolgen Ingenieure bei zwischenmenschlicher Kommunikation rationale Ziele: - Es so schnell wie möglich hinter sich zu bringen. - Einladungen zu etwas Unangenehmen möglichst zu entgehen. - Geistige Überlegenheit und Beherrschung aller Themen zu demonstrieren FASZINATION DURCH TECHNIK: Für den Ingenieur teilt sich die Welt in zwei Kategorien von Dingen: 1. Dinge, die man reparieren muß, und 2. Dinge, die einer Reparatur bedürfen werden, sobald sie 2 Minuten damit spielen konnten. Ingenieure lösen gerne Probleme. Sind keine Probleme zur Hand, so schaffen sie ihre eigenen. Normale Leute begreifen dies nicht; sie glauben, daß man nichts reparieren sollte, was nicht kaputt ist. Ingenieure glauben: wenn es nicht kaputt ist, dann verfügt es noch nicht über genügend Möglichkeiten. Jeder Ingenieur überlegt sich beim Anblick einer Fernseher-Fernbedienung, wie man daraus eine Betäubungspistole machen könnte. Der Ingenieur kann keine Dusche nehmen, ohne sich zu fragen, ob man mit einer Art Teflonbeschichtung die Prozedur nicht einsparen könnte. Für den Ingenieur ist die Welt eine Spielzeugkiste voll billiger und suboptimaler Spielsachen. ERSCHEINUNG UND KLEIDUNG: Kleidung hat für den Ingenieur nachrangige Bedeutung. Es ist lediglich erforderlich, daß die Minimalstandards bezüglich Temperatur und Anstand erfüllt werden. Solange keine Extremitäten abfrieren oder aneinander kleben bleiben und wenn keine Geschlechtsorgane oder Milchdrüsen sichtbar herumbaumeln, sind Sinn und Zweck der Bekleidung erfüllt. Alles darüber hinaus wäre Verschwendung. BEZIEHUNGEN: Verabredungen fallen dem Ingenieur nicht leicht. Eine normale Person wendet allerlei indirekte und zwielichtige Methoden an, um den Schein von Anziehungskraft zu erreichen. Ingenieure aber sind nicht in der Lage, mehr Schein als Sein an den Tag zu legen. Zum Glück haben die Ingenieure aber noch ein As im Ärmel. Sie werden weithin als hervorragendes Heiratsmaterial anerkannt: intelligent, verläßlich, in sicherer Stellung, ehrlich, und geschickt im Haus. Während es stimmt, daß normale Leute sich lieber nicht mit einem Ingenieur verabreden würden, hegen die meisten normalen Leute doch ein intensives Verlangen, sich mit ihnen zu paaren und so ingenieurähnliche Kinder zu erzeugen, die hochbezahlte Stellen innehaben werden, lange bevor sie ihre Jungfräulichkeit verlieren. Männliche Ingenieure erreichen ihre höchste sexuelle Anziehungskraft später als normale Männer, werden jedoch zu unwiderstehlichen erotischen Magneten in ihren Mittdreißigern bis Endvierzigern. Betrachten Sie nur die folgenden Beispiele sexuell unwiderstehlicher Männer in technischen Berufen: Bill Gates, Daniel Düsentrieb, etc. Ingenieurinnen werden schon mit dem zustimmungsfähigen Alter unwiderstehlich und bleiben es bis ungefähr dreißig Minuten nach ihrem klinischen Tod. An warmen Tagen auch etwas länger. EHRLICHKEIT: Ingenieure sind immer ehrlich im Bezug auf technische Sachverhalte und zwischenmenschliche Beziehungen. Deshalb tut man gut daran, sie von Kunden, umworbenen Bekanntschaften und anderen Leuten fernzuhalten, die die Wahrheit nicht vertragen können. Ingenieure verdrehen die Wahrheit manchmal, um Arbeit zu vermeiden. Sie sagen Dinge, die wie Lügen klingen, es aber technisch nicht sind, weil sie sowieso niemand glauben würde. Die vollständige Aufzählung von Ingenieurslügen folgt: "Ich werde nichts ohne Deine Zustimmung verändern." "Ich bringe Dir Dein schwer aufzutreibendes Kabel morgen zurück." "Ich brauche neue Ausrüstung, um meine Aufgabe erfüllen zu können." "Ich bin nicht neidisch auf Deinen neuen Computer." ANSPRUCHSLOSIGKEIT: Ingenieure sind bekanntermaßen anspruchslos. Nicht etwa aus Geiz, sondern weil jede Geldausgabesituation für sie ein Optimierungsproblem darstellt, d.h. "Wie komme ich hier raus und behalte soviel Geld übrig wie möglich?" KONZENTRATIONSFÄHIGKEIT: Wenn es einen bezeichnenden Wesenszug des Ingenieurs gibt, dann seine Fähigkeit, sich vollständig auf ein Thema zu konzentrieren und alles andere in seiner Umgebung zu vergessen. Dies führt schon mal dazu, daß ein Ingenieur vorzeitig für tot erklärt wird. Manche Bestattungsinstitute in High-Tech-Regionen sind dazu übergegangen, die Werdegänge ihrer Kundschaft zu überprüfen, bevor sie einen Leichnam behandeln. Jeder, der einen Abschluß in Elektrotechnik oder Erfahrung in Computerprogrammierung aufweist, wird erst für ein paar Tage in der Lobby sitzengelassen, um zu sehen, ob er eventuell wieder zu sich kommt. RISIKO: Der Ingenieur haßt das Risiko. Er versucht, es auszuschalten, wann immer das geht. Dies ist verständlich, bedenkt man, was die Presse aus jedem kleinen Fehler eines Ingenieurs macht! BEISPIELE SCHLECHTER PRESSE ÜBER INGENIEURE: Das Luftschiff Hindenburg. Space Shuttle Challenger. Das Hubble Weltraum-Teleskop. Apollo 13. Die Titanic. Die A-Klasse. Fiat Uno. Die Risiko-/Erfolgsabschätzung sieht für den Ingenieur ungefähr so aus: RISIKO: Öffentliche Erniedrigung und der Tod Tausender unschuldiger Menschen. ERFOLG: Eine Anerkennungsurkunde in einem hübschen Plastikrahmen. Da sie praktisch veranlagt sind, wägen Ingenieure dieses Gleichgewicht ab und finden, daß das Risiko nichts gutes ist. Der beste Weg, Risiko zu vermeiden, besteht darin, jede Aktivität für technisch unmöglich zu erklären, aus Gründen, die bei weitem zu kompliziert zu erklären sind. Genügt dies nicht, um das Projekt aufzuhalten, so stützt sich der Ingenieur auf seine zweite Verteidigungslinie: "Es wäre technisch möglich, ist aber viel zu kostspielig." SELBSTWERTGEFÜHL: Drei Dinge sind für das Selbstwertgefühl des Ingenieurs von Bedeutung: 1.Wie schlau er ist. 2.Wieviele tolle Geräte er besitzt. 3.Wieviele Bücher er besitzt. Der schnellste Weg, einen Ingenieur zur Lösung eines Problems zu bewegen, besteht darin, das Problem für unlösbar zu erklären. Kein Ingenieur kann von einem unlösbaren Problem lassen, bevor er es nicht gelöst hat. Keine Krankheit oder Ablenkung wird den Ingenieur davon abbringen können. Diese Art von Herausforderung wird sehr schnell persönlich - zu einem Kampf zwischen dem Ingenieur und den Naturgesetzen. Der Ingenieur kann tagelang ohne Essen und Hygiene auskommen, wenn er sich in ein Problem verkrallt hat. (Manchmal vergißt er das auch einfach.) Und wenn er dann Erfolg hat, so erlebt er eine Steigerung seines Selbstwertgefühls, die sogar Sex übertrifft - und zwar einschließlich der Art von Sex, bei der andere Leute beteiligt sind. Nichts bedroht den Ingenieur mehr als die Unterstellung, jemand anderer habe mehr technische Fähigkeiten als er. Normale Leute nutzen dieses Wissen manchmal als den Hebel, mit dem sie mehr Arbeit aus dem Ingenieur herauspressen können. Wenn ein Ingenieur sagt, etwas sei unmöglich (damit meint er eigentlich, es mache keinen Spaß, es zu tun), so schauen clevere normale Leute ihn mitleidig an und sagen etwas wie: "Ich werde Willi bitten, es zu untersuchen. Er weiß, wie man schwierige technische Probleme löst." In diesem Moment ist es geboten, nicht zwischen dem Ingenieur und dem Problem im Weg zu stehen. Denn der Ingenieur wird sich auf das Problem stürzen wie ein hungriger Dackel auf eine Schweinshaxe. ------------------------------------------------------------------------